Ein Projekt des Fotokünstlers Marko Lipuš

Obdach

Mit einem Fotokunst- und Videoprojekt macht Marko Lipuš Obdachlosigkeit sichtbar und verweist auf eine verbreitete Ignoranz gegenüber Menschen, die auf der Straße leben. Ziel ist die Bewusstmachung von Obdachlosigkeit in modernen, demokratischen Verhältnissen, inszeniert mittels Videoprojektionen im (halb)öffentlichen Raum. Die Kunst verlässt die museale Komfortzone und wird auf die Straße gebracht – dorthin, wo die Wohnungslosen schon sind. In verschiedenen europäischen Großstädten sind Fotografien dazu entstanden, die für dieses Projekt zu kurzen Videoclips zusammengefügt wurden. Sie zeigen – ohne diese erkennbar zu machen – auf der Straße lebende Menschen in den Innenstädten mit ihrem Hab und Gut. Mit fließenden verlangsamten Übergängen werden die Stills zu einem Gesamtvideo choreografiert. Diese stillen Videoarbeiten werden ab Winter 2023 in Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Spittal an der Drau sowie in Wien, groß- und kleinformatig hinter Schaufensterscheiben projiziert. Dadurch werden Wohnungslose mit artifiziellen Mitteln ins Bewusstsein der Passant*innen gerückt, ohne sie vorzuführen. Sie werden zurück ins Stadtbild geholt, in dem sie sich längst befinden. Vor Ort gibt es Informationen, die gemeinsam mit den sozialen Partnern des Projekts, der Caritas und Diakonie, erstellt wurden.

Zum Künstler

Veranstaltungen

Präsentationen von Videoinstallationen im halböffentlichen Raum

03.11. – 22.11.2023 in Klagenfurt
Rund um den Burghof (Bahnhofstraße, Burggasse, Domgasse, Paradeisergasse)
& in der Ursulinengasse (im ehem. Brautsalon)

25.11. – 10.12.2023 in Wolfsberg
(genaue Angaben folgen)

Feber/März 2024 in Spittal an d. D. (genaue Angaben folgen)
Feber/März 2024 in Villach (genaue Angaben folgen)
November 2024 in Wien (genaue Angaben folgen)

»Was können Nichtbetroffene tun, wenn sie merken, dass jemand unter der Armutsgrenze lebt? Zuhören, lernen, wahrnehmen und vor allem: ernst nehmen. Nicht relativieren. Nicht die Expertise absprechen, denn Armutsbetroffene wissen ganz genau, was sie brauchen. Vorurteile erkennen und reflektieren. Die eigene Sprache überdenken und sich von Betroffenen auch sagen lassen, warum gewisse Aussagen beschämend sind. Laut werden für Betroffene, die keine Kraft dafür haben. Unterstützen. Aufklären. Beschämer*innen Widerrede bieten.«
Armut – Daniela Brodesser, Verlag Kremayr & Scheriau, 2023

Institutionen

Jede:r kann sich engagieren, teilhaben, Teilhabe ermöglichen und folgende Institutionen unterstützen, die sich in Kärnten konkret mit Obdach- und Wohnungslosigkeit befassen:

ARGE SOZIAL Villach
Arbeitsgemeinschaft für Sozialbetreuung
Klagenfurterstraße 38, 9500 Villach
+43 (0)4242 22216
arge@arge-sozial-villach.at

Caritas Kärnten – Eggerheim
Wohnungslosenhilfe von der Basisversorgung
bis zur Wohnungsvermittlung
Kaufmanngasse 6, 9020 Klagenfurt
+43 (0)676 6634372
m.traussnig@caritas-kaernten.at

Jugendnotschlafstelle JUNO Villach
Marksgasse 3, 9500 Villach
+43 (0)664 88654881
juno.villach@diakonie-delatour.at

Jugendnotschlafstelle JUNO Klagenfurt
Karawankenzeile 33A, 9020 Klagenfurt
+43 (0)650 9809343
team@junoklagenfurt.at

Volkshilfe Kärnten
Wohnungslosenhilfe und Wohnungssicherung
Platzgasse 18, 9020 Klagenfurt
+43 (0)463 32495
office@vhktn.at

Westbahnhoffnung Villach
Niederschwellige und unbürokratische Anlaufstelle für Menschen
in Not. Mittagessen, Lebensmittel, Kleiderausgabe etc.
Steinwenderstraße 2, 9500 Villach
+43 (0)699 18285627
office@westbahnhoffnung.at